Integration und Desintegration qua Leistung – zu den Ambivalenzen eines zentralen Anerkennungsprinzips der modernen Gesellschaft

Kai Dröge

Abstract

Der Beitrag verfolgt die These, dass das Leistungsprinzip in der Geschichte der modernen Gesellschaft immer sowohl integrierende als auch desintegrierende Wirkungen entfaltet hat. Dies liegt in der Unterbestimmtheit und den Ambivalenzen der grundlegenden Idee von Leistung begründet. Zu seiner konkreten Anwendung bedarf dieses Prinzip immer der Interpretation im Kontext einer je spezifischen historischen Situation – also politischer Aushandlungen, was als sozial anerkennungswürdige Leistungen gelten soll und Integrationschancen eröffnet. Dabei werden jedoch auch blinde Flecken produziert, die Leistungsbeiträge entwerten bzw. sozial unsichtbar machen. Dies hält die gesellschaftlichen „Kämpfe um Anerkennung“ (Axel Honneth) in Gang.

Der Beitrag entfaltet diese Argumentation sowohl ideengeschichtlich-theoretisch als auch empirisch, basierend auf eigenen Forschungen zu aktuellen Deutungskonflikten rund um ‚Leistung‘ in der Erwerbsarbeit.

Schlagworte

Leistung, Leistungsprinzip, Anerkennung, Integration, Arbeit

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