Politikverdrossenheit oder kritische Demokraten? Eine Analyse der Einstellungen zur direkten Demokratie in Österreich im Lichte von drei theoretischen Ansätzen

Autor/innen

  • Sarah Wirnsberger Karl Franzens Universität Graz
  • Max Haller Karl Franzens Universität Graz

DOI:

https://doi.org/10.15203/ozp.971.vol44iss3

Schlagwörter:

Direkte Demokratie, politische Partizipation, politisches System, politische Einstellung, Österreich

Abstract

Wird die direkte Demokratie in Österreich diskutiert, geschieht dies zumeist ohne Einbezug der BürgerInnen als politische AkteurInnen. Auf Basis einer repräsentativen Umfrage aus dem Jahr 2012 (n=2000) wird der Frage nachgegangen, wie sich die öffentliche Meinung in diesem Kontext gestaltet und welche soziodemographischen und politischen Faktoren diese Haltungen begründen. Theoretisch werden drei Ansätze verglichen, die hinsichtlich ihrer Erklärungsleistungen in Konkurrenz zueinander stehen und jeweils andere normative Schlussfolgerungen für sich beanspruchen: new politics, political disaffection und die partizipatorische Demokratietheorie. Dabei zeigt sich, dass keine Theorie für sich einen hohen empirischen Gehalt aufweist, aber jede bestimmte Aspekte erklären kann. Aufgrund der hohen Zustimmung zum Ausbau der direkten Demokratie über alle Bevölkerungsschichten hinweg lassen sich insgesamt nur geringe Erklärungsleistungen auf Basis dieser Modelle erreichen.

Autor/innen-Biografien

  • Sarah Wirnsberger, Karl Franzens Universität Graz

    Institut für Soziologie, Projektmitarbeiterin und externe Lektorin

    Sarah Wirnsberger MA, geb. 1985 (Bludenz), ist seit 2014 als Projektmitarbeiterin und Lektorin am Institut für Soziologie Graz beschäftigt. Während sie sich in ihrer Masterarbeit mit der direkten Demokratie in Österreich auseinandersetzte, beschäftigt sie sich in ihrer Promotionsphase aktuell mit gesellschaftspolitischen Implikationen der Impfdebatte und deren Auswirkungen auf individuelle Entscheidungsheuristiken. Dabei bedient sie sich vornehmlich einer wissenssoziologischen Perspektive. Weitere Forschungserfahrungen konnte sie in den Bereichen zu wissenschaftlichen Qualifizierungsprozessen mit geschlechtstheoretischem Fokus sowie im Bereich der Medizinsoziologie sammeln.

     

    Korrespondenzadresse:

    Sarah Wirnsberger, MA

    Karl-Franzens-Universität Graz

    Institut für Soziologie

    Universitätsstraße 15

    Bauteil G/IV

    8010 Graz

     

  • Max Haller, Karl Franzens Universität Graz

    Institut für Soziologie, o. Universitätsprofessor

     

    Max Haller, geb. 1947 (Sterzing/Italien), ist seit 1985 o. Professor für Soziologie an der Universität Graz und korr. Mitglied der österreichischen Akademie der Wissenschaften. Forschungsschwerpunkte: International vergleichende Sozialforschung, soziale Ungleichheit, europäische Integration, soziologische Theorie. Jüngere Veröffentlichungen: Ethnic Stratification and Socioeconomic Inequality Around the World, Farnham/Surrey (UK): Ashgate 2015, gem. mit A. Eder; Die europäische Integration als Elitenprozess, Wiesbaden 2009; Wissenschaft als Beruf, Österreichische Akademie der Wissenschaften, 2013; Leisure time in modern societies: A new source of boredom and stress?, Social Indicators Research 111, 2013 (mit M. Hadler und G. Kaup); Vertiefung oder Erweiterung? Wie die Integration selbst zur Entstehung neuer sozialer Spaltungen in Europa führte und warum ihre Fortführung verhängnisvoll wäre. In: M. Heidenreich (Hrsg.), Krise der europäischen Vergesellschaftung? Wiesbaden 2014

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Veröffentlicht

2015-10-09

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