Kollektives Handeln oder Kritik der Macht? Eine demokratietheoretische Analyse des Konzepts des Sozialkapitals

Autor/innen

  • Sandra Seubert

DOI:

https://doi.org/10.15203/ozp.668.vol38iss1

Schlagwörter:

Sozialkapital, Demokratietheorie, Bourdieu, Putnam

Abstract

Das Konzept des Sozialkapitals ist in jüngster Zeit vor allem in Zusammenhang mit der Frage nach den Grundlagen einer lebendigen Bürgergesellschaft in der Diskussion. Es wird demokratietheoretisch überwiegend positiv konnotiert und auf das Vermögen zur gesellschaftlichen Selbstorganisation bezogen. Probleme einer ungleichen Verteilung von Sozialkapital in der Bürgergesellschaft wurden bislang eher vernachlässigt, ebenso wie die Frage, ob Sozialkapital jederzeit ein öffentliches Gut darstellt. Im Folgenden wird der Versuch unternommen, die Potentiale und Grenzen des Konzepts des Sozialkapitals für eine demokratietheoretische Analyse neu zu bewerten. Hierfür wird ein Vorschlag zum Verständnis von Sozialkapital gemacht, der die machtkritische Perspektive (in der Tradition von Bourdieu) mit der integrationstheoretischen Perspektive (in der Tradition von Putnam) verbindet. Neben verschiedenen Formen von Sozialkapital werden verschiedene Ebenen differenziert, auf denen Sozialkapital wirken kann. Dies erlaubt, Wechselwirkungen und Dynamiken zwischen Sozialkapital als individuellem Gut, als Gruppengut und als gesamtgesellschaftlichem Gut ins Auge zu fassen und zu untersuchen, welche Faktoren Inklusionsbzw. Exklusionseffekte auf der gesamtgesellschaftlichen Ebene hervorbringen.

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