Trusting strangers – The concept of generalized trust in perspective

Autor/innen

  • Dietlind Stolle

DOI:

https://doi.org/10.15203/ozp.814.vol31iss4

Abstract

Generalisiertes Vertrauen ist eine wichtige gesellschaftliche Ressource und ist als integraler Aspekt und Messinstrument des sozialen Kapitals anerkannt. Dieser Artikel gibt einen Überblick über das Konzept des generalisierten Vertrauens. Hierzu wird zunächst generalisiertes Vertrauen mit anderen Formen von Vertrauen in der interdisziplinären Literatur verglichen, wie strategisches oder rationales Vertrauen, identitätsbezogenes Vertrauen sowie moralisches Vertrauen. Diese Vertrauensmodelle unterscheiden sich in der Auffassung darüber, was Vertrauen ist, wie es entwickelt wird, und hinsichtlich der Zahl von BürgerInnen, die in das Vertrauen miteinbezogen werden. Zum zweiten werden die Erkenntnisse der Vertrauensmodelle benutzt, um den Ursprung und die Ursachen des generalisierten Vertrauens zu identifizieren. Dabei wird zwischen zwei Ansätzen unterschieden: der zivilgesellschaftliche und der institutionelle Mechanismus. Die empirische Forschung konnte die Annahmen über die Relevanz von Vereinen für die Entwicklung von generalisiertem Vertrauen nicht in der ursprünglichen Form bestätigen. Stattdessen spielen institutionelle Aspekte wie Gerechtigkeit und Unparteilichkeit eine größere Rolle für generalisiertes Vertrauen, wobei allerdings weitere Forschung das Kausalitätsproblem entflechten muss.