Rechtspopulismus in Westeuropa: Aktuelle Entwicklungen und politische Bedeutung

Autor/innen

  • Hans-Georg Betz

DOI:

https://doi.org/10.15203/ozp.805.vol31iss3

Abstract

In den letzten Jahren hat die populistische Rechte in Westeuropa eine umfassende Ideologie entwickelt. Die Hauptmerkmale dieser Ideologie sind eine starke Betonung des Begriffs der Differenz sowie der Verteidigung kultureller Eigenheit. Die populistische Rechte benutzt beide Begriffe, um damit ihren Kampf gegen die ihrer Meinung nach zwei größten Bedrohungen der europäischen Kultur und der westlichen Werte zu legitimieren: die Globalisierung und den Islam. Diese Ideologie richtet sich an eine breite potentielle WählerInnenschaft, die weit über diejenigen Gruppen hinausgeht, die objektiv oder zumindest subjektiv am meisten von wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Modernisierungsprozessen betroffen sind. Zwar erzielte die populistische Rechte in den letzten Jahren vor allem in der ArbeiterInnenschaft überproportionale Zugewinne; diese Entwicklung bestätigt jedoch noch nicht die Modernisierungsverliererthese. Zum Verständnis der Bedeutung der rechtspopulistischen Mobilisierungserfolge in Westeuropa ist es vor allem notwendig, Identitätspolitik ernst zu nehmen. Der Interpretationsansatz von Nancy Fraser könnte sich dabei für die Analyse der programmatischen Entwicklungstendenzen der populistischen Rechten als nützlich erweisen.

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