Österreich und Deutschland – Gemeinsame Wege in der Steuerpolitik, aber wer bestimmt die Richtung?

Autor/innen

  • Hannes Winner

DOI:

https://doi.org/10.15203/ozp.788.vol30iss4

Abstract

Der steuerpolitischen Interaktion zwischen Österreich und Deutschland wurde in der neueren politikund wirtschaftswissenschaftlichen Literatur vermehrt Aufmerksamkeit zuteil. Wagschal (2001) konnte etwa zeigen, dass die beiden Länder in ihrer Steuerpolitik von einem ähnlichen politisch-institutionellen Hintergrund ausgehen. Die zunehmende Internationalisierung und der daraus resultierende Druck zur Anpassung der Steuersysteme dienen ferner als Erklärung für die erhöhte Steuerreformaktivität in beiden Ländern. Der vorliegende Beitrag ergänzt einige Aspekte von Wagschal (2001) aus ökonomisch-empirischer Sicht. Dazu wird anhand von ökonometrischen Kausalitätstests für die steuerlichen Belastungen von Kapital, Arbeit und Konsum untersucht, ob beide Länder in ihrer Steuerpolitik von internationalen Entwicklungen beeinflusst sind und welches der beiden Nachbarländer dabei die steuerpolitische Vorreiterrolle einnimmt. Im Ergebnis lassen sich beide Fragen nicht eindeutig beantworten. Dies lässt darauf schließen, dass beide Länder vorwiegend eine innenorientierte Steuerpolitik verfolgen, die darauf bedacht ist, die nationalen sozial- und wirtschaftspolitischen tradeoffs zu lösen.

Downloads