„So schlimm kann es damals nicht gewesen sein!“ Zwischen Verdrängen und Erinnern. Der vergangenheitspolitische Diskurs im Gemeinderat der Stadt Amstetten

Autor/innen

  • Monika Feigl-Heihs
  • Christian Kneil

DOI:

https://doi.org/10.15203/ozp.767.vol30iss1

Abstract

Die politische Diskussion über die NS-Vergangenheit in Österreich ist geprägt von zwei grundverschiedenen Geschichtsbildern: der nach 1945 etablierten Opferthese und dem Bekenntnis zur Mitverantwortung Österreichs an den NS-Verbrechen seit den späten 1980er Jahren. In diesem Spannungsfeld bewegt sich die politische Debatte um ein Denkmal für die während der NS-Zeit vertriebene und/ oder ermordete jüdische Bevölkerung der niederösterreichischen Stadt Amstetten. Im Mittelpunkt der Rekonstruktion dieses Entscheidungsfindungsprozesses auf der Basis des wissenspolitologischen Ansatzes steht die Frage nach dem Geschichtsbild und dem Verständnis von Vergangenheitspolitik der politischen AkteurInnen. Das am Wissensmarkt Vergangenheitspolitik anfänglich vorherrschende, von der Opferthese geprägte Deutungsmuster wurde letztendlich durch ein Deutungsmuster abgelöst, das sich zu einem gewandelten Geschichtsbild bekennt.

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