After Liberalism, oder die Rückkehr des Politischen in der Utopie. Liberale Zukunftsvorstellungen und utopische Herrschaftskritik

Autor/innen

  • Gregor Matjan

DOI:

https://doi.org/10.15203/ozp.740.vol29iss1

Abstract

Beginnend mit einem durch Marx inspirierten geschichtsphilosophischen Exkurs geht der Beitrag zunächst auf die Problematik ein, die liberal-demokratischen Systeme der Gegenwart nicht als historisches Endstadium zu verkennen. Trotz aller Gegenwartsbezogenheit lassen liberale Herrschaftskonzepte – im Gegensatz zu konservativen – utopisches Denken zwar zu, schlagen aber unter dem ideologischen Deckmantel der Freiheit selbst leicht in totalisierende Tendenzen um und evozieren damit utopische Herrschaftskritik von Neuem. Die ideologische Beschränktheit liberaler Zukunftskonzeptionen wird an der gegenwärtigen Modernisierungsrhetorik, an der sogenannten Trendforschung und am normativen Minimalstaatsmodell des libertären Denkers Robert Nozick aufgezeigt. Aus den resultierenden Überlegungen zur aktuellen Funktion von Utopien wird schließlich eine Palette an Szenarien entworfen, wie utopisches Denken in aktuellen Horizonten der Politik, Theorie und Populärkultur verankert ist und wohin es uns in kritischer Auseinandersetzung mit diesen Tendenzen führen könnte.

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